In der ersten Mai-Woche war der Landesvorsitzende Andreas Stoch im Rahmen seiner “Zukunftstour” zu Besuch in Karlsruhe. Dabei habe ich ihn zu einem höchst spannenden Termin begleiteter bei der Karlsruher Vulcan Energie Ressourcen GmbH begleitet. Das Unternehmen betreibt unter anderem ein Geothermie-Kraftwerk im südpfälzischen Insheim, der die Energie von 165 Grad heißem Wasser verwertet wird. Die elektrische Leistung beträgt 4,8 MW. So versorgt das Kraftwerk Insheim seit 2012 mehr als 8.000 Haushalte mit klimaneutralem Strom.
Das Besondere an der Anlage Insheim ist, dass neben der Wärme bzw. dem Strom zugleich Lithium aus dem hydrothermalen Wasser gewonnen werden soll. Seit 1. Die Vulcan Energie Ressourcen GmbH filtert das wertvolle Metall mit einem neuen Verfahren aus dem Thermalwasser heraus; und das klimaneutral.Das Verfahren soll in weiten Teilen des Rheingrabens Anwendung finden.
Bei der Geothermie wird natürlich erhitztes Wasser aus dem Erdinneren für die Erzeugung von Wärme und – je nach Verfahren – auch für die Erzeugung von Strom genutzt. Dabei unterscheidet man im Wesentlichen die oberflächennahe Geothermie mittels Erdwärmesonden und Wärmepumpen, die tiefe Geothermie mit Nutzung von natürlich vorkommendem Thermalwasser sowie die tiefe Geothermie in heißem Gestein ohne natürliches Wasservorkommen.
Die Energie aus Geothermie ist praktisch unerschöpflich, da die Erdwärme aus dem Inneren neben dem heißen Erdkern zu etwa 70% durch radioaktive Zerfallsprozesse erzeugt und ständig regeneriert wird. In vielen Ländern mit günstigen geologischen Verhältnissen, wie Island oder in Mittelamerika, wird die Geothermie seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt, um Wärme und Strom zu gewinnen.
In der SPD haben wir zum Thema Geothermie eine klare Position: Wir wollen die Nutzung der oberflächennahen Geothermie für die Gebäudewärme und Nahwärmenetze weiter fördern und ausbauen. Dabei streben wir mindestens eine Verdoppelung des jährlichen Zuwachses an. Die hydrothermale Geothermie soll intensiver für Nah- und Fernwärmenetze genutzt werden – in Baden-Württemberg vor allem in der Rheinschiene. Wir wollen den Ausbau von Geothermie-Wärmenetzen mit Anschubfinanzierungen beschleunigen und die Genehmigungsprozesse reibungsfrei machen. Außerdem soll das Land sich an Probebohrungen zur Suche attraktiver Standorte beteiligen und sich für eine erweiterte Versicherungspflicht einsetzen, um Bohrrisiken zu minimieren.