Um einen Austausch zur geplanten Cannabis-Legalisierung ging es Anfang Oktober beim Runden Tisch mit Bürgermeister Dr. Martin Lenz, seinem Expertenteam rund um Drogenabgabe, -beratung, und -präven- tion sowie meiner geschätzten Kollegin Jasmina Hostert MdB, die in der SPD-Bundestagsfraktion für das Thema Jugend-Suchtprävention zuständig ist. Mit dabei war auch die SPD-Fraktionsvorsitze im Karlsruher Gemeinderat Yvette Melchien.
Die Stadt Karlsruhe hatte schon vor vielen Jahren mit dem so genannten „Heroinmodell“ und der Einrichtung des landesweit ersten „Drogenkonsumraums“ bei der öffentlich kontrollierten Abgabe von Drogen an bestimmte Zielgruppen bundesweit eine Pionierstellung eingenommen. Dabei waren in der Vergangenheit Schwerstbetroffene im Fokus. Mit ihrer langen Erfahrung konnte die Stadt gemeinsam mit Partnern wie etwa der AWO Karlsruhe über die Zeit eine umfassende Expertise im Bereich der Drogen- und Suchtberatung aufbauen.
Dementsprechend groß ist das Interesse des Dezernatsteams im Bereich von Bürgermeister Dr. Martin Lenz an der bevorstehenden Cannabis-Legalisierung, welche die Ampelkoalition bundesweit geplant hat. So kam es nun zu einem Austausch zwischen Karlsruhes Sozialbürgermeister, meiner Fraktionskollegin im Bundestag Jasmina Hostert, – in der SPD-Bundestagsfraktion zuständig für das Thema Jugend-Suchtprävention –, der SPD-Fraktionsvorsitzenden im Karlsruher Gemeinderat Yvette Melchien und mir.
Im Gespräch wurde klar, dass die geplante kontrollierte Abgabe sich ausschließlich an Erwachsene ab 18 Jahren (nach Ausweiskontrolle ) richtet und in dafür lizenzierten Stellen umgesetzt werden soll. Dies soll gleich zu Beginn der neuen Regelung klargestellt werden, um die Begehrlichkeiten von Jugendlichen im Keim zu ersticken. Ein Grund dafür ist, dass aus ärztlicher Sicht bei übermäßigem Konsum auch die Gruppe der so genannten jungen Erwachsenen, also der 18 bis 25-Jährigen, in ihrer gesundheitlichen Entwicklung gefährdet sein können. Daher herrschte Einigkeit darüber, dass stark in Präventionsangebote und Aufklärung für Kinder und Jugendliche zu investieren ist.
Nach den Plänen der Koalition sollen die Qualitätskontrolle, aber auch Präventionsangebote vor allem für junge Menschen eine hohe Priorität haben. Im Ergebnis soll der Schwarzmarkt für Cannabis ausgetrocknet werden, während die Abgabe kleinerer Mengen für den Privatbedarf entkriminalisiert wird. Mit Blick auf die anstehenden Gesetzesberatungen, an denen insbesondere Jasmina Hostert intensiv mitwirken wird, war der Austausch mit vielen Erfahrungsberichten aus der Praxis besonders wertvoll.