Es ist ein herber Schlag, den wir da zu verdauen haben: Michelin will sein Reifenwerk am Standort Karlsruhe bis Ende 2025 schließen. Diese Information hat der Konzern relativ unvermittelt aus dem Hut gezaubert und nicht wenige Leute damit kalt erwischt. Vor allem für die Belegschaft dürfte das schwer zu verdauen sein. Denn wenn es so kommt wie angekündigt, werden knapp 500 Arbeitsplätze in der Produktion und noch einmal 122 Arbeitsplätze im Kundenkontaktzentrum wegbrechen.

Tatsächlich verstehe ich diese Entscheidung des Konzerns nicht wirklich. Das Werk in Karlsruhe ist nicht nur ein äußerst traditionsreicher Standort für das französische Unternehmen. Es ist nach meinen Informationen auch durch kontinuierliche Investitionen in der Vergangenheit in einem guten Zustand. Davon konnte ich mich bei einem Werksbesuch im letzten Jahr persönlich überzeugen.

Im Austausch mit der zuständigen Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie IGBCE habe ich meine Bereitschaft signalisiert, mich konstruktiv bei der Suche nach Lösungen für den Standort einzubringen, soweit dies möglich ist. Mir geht es vor allem darum, die Industriearbeitsplätze vor Ort zu erhalten und – wenn möglich – eine Zukunftsperspektive für das Werk zu finden. Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf.