Zu einem etwas ungewöhnlichen Diskussionsformat hatten wir Karlsruher Abgeordnete der Ampelkoalition – Zoe Mayer (Grüne), Michael Theurer (FDP) und ich selbst für die SPD – die Bürger:innen ins Brauhaus 2.0 nach Knielingen eingeladen. Denn es ging um ein „Politik-Speed-Dating”. Zwar war es nicht das erste Mal, dass wir gemeinsam an einer Diskussionsveranstaltung teilnahmen. Jedoch war das Format ein neues: Denn das Publikum konnte in drei Gruppen jeweils für 20 Minuten mit einem:einer der drei Abgeordneten sprechen, bevor im Rotationsverfahren gewechselt wurde.

Die Tische waren thematisch eingeteilt. Am Tisch von Zoe Mayer ging es vor allem um Energie und Klima, Landwirtschaft und Außenpolitik, während an meinem Tisch anfangs die Themen Arbeitsmarkt, Gesundheit und Verteidigungspolitik im Fokus standen. Als Staatssekretär im Verkehrsministerium ging Michael Theuer verstärkt auf Fragen zu Verkehrsinfrastruktur und Mobilität, aber auch zur Energieversorgung ein. 

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg: Insgesamt 70 Gäste sind gekommen, um mit uns zu diskutieren – darunter auch Dieter Bürk vom DGB und Tom Høyem aus dem Karlsruher Gemeinderat. Gefreut hat mich, dass auch die hohen Temperaturen von deutlich über 30 Grad das Interesse der Bürger:innen nicht gemildert haben. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei unseren Jusos bedanken, die sehr zahlreich erschienen sind und die Diskussion sehr engagiert geführt und dadurch entscheidend bereichert haben. 

Trotz der Hitze waren die Gespräche die ganze Zeit über äußerst lebendig und berührten viele Themenbereiche. Ich hatte den Eindruck, dass das Veranstaltungsformat sich vor allem dadurch bezahlt gemacht hat, dass im gemeinsamen Austausch an den Tischen eine größere Nähe zwischen uns Abgeordneten und den Gästen entstehen konnte. Dadurch ist eine sehr familiäre Atmosphäre entstanden, die Hemmschwellen auf ein Mindestmaß reduzierten. Im Ergebnis haben sich auch auch solche Gäste in die Diskussion eingeschaltet, die in der klassischen Podiumsdiskussion vielleicht nicht das Wort ergriffen hätten. Zudem hatte ich das Gefühl, dass die Leute sehr viel offener und ungezwungener sprechen, weil nicht die Augen eines ganzen Publikums auf sie gerichtet sind. 

Unterm Strich wurde an diesem Abend über viele Politikbereiche gesprochen und die Menschen hatten die Gelegenheit, die Standpunkte dreier Abgeordneter aus drei unterschiedlichen Parteien direkt zu vergleichen. Für mich ist dabei nicht entscheidend, wer am positivsten auf das Publikum gewirkt haben könnte. Viel wichtiger ist, dass wir zeigen konnten, wie lebendig unsere Demokratie ist. Und dass man auch trotz unterschiedlicher politischer Überzeugungen konstruktiv zusammenarbeiten und unser Land voranbringen kann.