Bereits im Sommer war ich zu Besuch auf der gamescom und habe dort Gelegenheit gehabt, mich mit dem game – Verband der deutschen Games-Branche e.V. über die wichtigsten Themen der deutschen Video- und Computerspielebranche auszutauschen. Dabei kam unter anderem die Bundesförderung für Computerspielentwicklung zur Sprache, die zahlreiche deutsche Entwicklerstudios für neue und innovative Projekte in Anspruch nehmen.
Warum ist das wichtig?
Die Videospielbranche ist in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark gewachsen und gehört zu den wachstumsstärksten Industriezweigen. In Deutschland hat sich die Branche mit einem Jahresumsatz von knapp 10 Mrd. Euro zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig mit knapp 30.000 Arbeitsplätzen entwickelt. Auch wir in Karlsruhe sind Sitz eines der größten und ältesten Gamesanbieters in Deutschland (Gameforge) und verfügen zudem über eine lebendige Entwicklerszene, zu der auch viele sogenannte „Indies“ gehören – also kleine Studios, die eigene Titel unabhängig von großen Konzernen entwickeln und dabei häufig innovative und unkonventionelle Konzepte ausprobieren. Genau diese Projekte sind oft auf finanzielle Förderung angewiesen. Deshalb gibt es unter anderem die Computerspielförderung des Bundes.
Sie soll insbesondere dazu beitragen, die Anzahl der Beschäftigten innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft zu erhöhen sowie die Zahl von Spieleveröffentlichungen aus Deutschland zu steigern und deren Positionierung sowohl auf dem deutschen als auch auf den internationalen Märkten zu stärken. Daneben soll internationalen Unternehmen ein Anreiz geboten werden, sich langfristig in Deutschland anzusiedeln und somit nachhaltig Arbeitsplätze zu schaffen.
Nachdem das BMWK noch am 31. Oktober einen Antragsstopp für die Förderung bekannt gegeben hatte, wurde für den Bundeshaushalt 2023 nun eine deutliche Erhöhung der Fördermittel beschlossen. Die entsprechende Nachricht aus dem Haushaltsausschuss des Bundestages hat mich daher sehr gefreut – nicht zuletzt, weil auch mehrere Karlsruher Projekte von der Förderung profitieren.
Die Fördermittel für 2023 werden nun um etwa 20 Mio. Euro auf insgesamt 70 Mio. Euro steigen. Ich gehe davon aus, dass damit auch der Antragsstopp, den das BMWK verkündet hatte, bald aufgehoben werden kann. Damit können auch all jene Unternehmen aufatmen, die bereits mitten in der Planungsphase für ihre Projekte stecken und deren Finanzierung durch den Antragsstopp über Nacht ins Wanken geraten war. Die jetzt erreichte Anpassung der Fördersumme ist genau der richtige Schritt zur richtigen Zeit.
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