Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Urban Air Mobility“(UAM) und was hat das mit unserer Region zu tun? Dahinter versteckt sich das Ziel einer Erweiterung städtischer Transportsysteme in den Luftraum. Einfach ausgedrückt geht es um fliegende Verkehrsmittel im städtischen Raum wie Flugtaxis oder Transportdrohnen. Mit Fortschreiten der Technologie sind derartige Konzepte mittlerweile realisierbar geworden. Derzeit arbeiten mehrere Unternehmen weltweit an wirtschaftlich tragfähigen Konzepten, um sich einen Anteil zu sichern, sollte ein relevanter Markt wirklich entstehen. Eines dieser Unternehmen ist bei uns in der Region ansässig: Volocopter in Bruchsal. Das im Jahr 2011 gegründete StartUp beschäftigt heute mehr als 500 Mitarbeiter:innen an mehreren verschiedenen Standorten und will in den nächsten Jahren kommerzielle Dienste anbieten.

Nach meiner Einschätzung werden UAM-Modelle zwar keinen besonderen Beitrag zu einer neuen, an die Erfordernisse unserer Zeit angepassten Mobilität leisten können. Und auch mögliche positive Impulse für eine Entlastung des innerstädtischen Verkehrs halte ich für sehr begrenzt. Dennoch hat diese Technologie das Potenzial, einen neuen, weltweiten Markt zu erschließen; und das nicht zuletzt mit Blick auf die Logistikbranche. Insofern könnte Volocopter mit seinem Mobilitätskonzept durchaus und dauerhaft ein relevanter Wirtschaftsfaktor für die Technologieregion werden – als wirtschaftlicher Impulsgeber, als Innovationstreiber und vor allem aber als Arbeitgeber.    

Nicht zuletzt aus diesem Grund habe ich mir vor Ort selbst ein Bild von dem ungewöhnlichen Unternehmen mit den beeindruckenden Fluggeräten gemacht. Mit dabei war der Genosse und Geschäftsführer des Seeheimer Kreises Martin Heßelbarth, der im Rahmen einer Deutschland-Tour einen Zwischenstopp in Karlsruhe eingelegt hatte. Leider war es uns nicht möglich, eines der gegenwärtig drei Volocopter-Fluggeräte im Einsatz zu sehen, da sämtliche Flugaktivitäten nicht vor Ort in Bruchsal, sondern am Flugplatz in Lahr durchgeführt werden. Dafür konnten wir neben der Zentrale einen Blick in eine der nahe gelegenen Fertigungsstätten werfen – Volocopter ist an insgesamt zehn Standorten im Raum Bruchsal/Karlsdorf-Neuthard vertreten.  

Ich bin sehr gespannt, ob es Volocopter entsprechend seiner Ankündigung gelingen wird, mit seinem technischen Ansatz ab 2026 maximal vier Personen bis zu 100 km weit in einer Geschwindigkeit von 180 km/h zu befördern. Sollte das Unternehmen sich auf einem neu entstehenden Markt vorteilhaft positionieren und sich möglicherweise sogar eine dominante Rolle sichern können, wäre das ein Gewinn für unsere Region. In jedem Fall waren wir sehr beeindruckt vom Innovations- und Pioniergeist, der auf uns äußerst ansteckend wirkte.

In der Firmenzentrale in Bruchsal mit dem Beiratsvorsitzenden Stefan Klocke
Die Fertigung von Volocopter erfolgt an 10 Standorten in der Region Bruchsal / Karlsdorf-Neuthard
Der Genosse Martin Heßelbarth hat mich bei meinem Besuch begleitet